Warum der "Fair Trade Osterhase" besser ist,

erklärt dir dieser Bericht.   
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Ein Jahr umfassende Nachhaltigkeit

Fair Trade Town Gossau FTTG existiert seit fünf Jahren. Gemäss dem Slogan «Wir handeln nach­haltig regio­nal und global» verfolgen die 35 FTTG-Mitglieder seit 2023 eine um­­fassende Nachhaltig­keit. Zur Förderung des fairen Han­dels mit dem Süden gesellen sich jährliche Schwer­punk­te in den Berei­chen Ökologie, Soziales und Ökonomie.

Neu erstatten die FTTG-Mitglieder jährlich Bericht über ihre Schwerpunkte und deren Umsetzung. Diesen März geschah dies zum ersten Mal. Das Ergebnis ist erfreulich und zeigt auf, welches Spektrum ganzheitliche Nachhaltigkeit abdeckt.

Im Kernbereich Fair Trade ergänzte ein Drittel der Mitglieder seine FT-Produktepalette. Massnahmen im Sozialbereich sind bei über der Hälfte ein Thema. Viele Mitglieder haben sich Wohlbefinden, Wertschätzung, Betreuung sowie Mitspracherecht der Mitarbeitenden auf die Fahne geschrieben. Personen aus dem zweiten Arbeitsmarkt oder mit Beeinträchtigungen werden in folgenden Betrieben, Vereinen und Institutionen beschäftigt oder integriert: Bioladen Dill & Rosmarie, Globi Kinderkrippen, Handball­abteilung des Fortitudo, Metzgerei Grüebler, Sana Fürstenland, Schwizer Haustechnik AG, Gymnasium Friedberg und Stadt Gossau. Die Lehrlingszahl erhöht und oder die Lehrlingsbetreuung ausge­baut haben die Gutenberg Buchhandlung, die Kita Gossau, die Sana Fürstenland und die Schwizer Haustechnik AG. Ein spannendes Projekt rief die Migros ins Leben. Die Filiale Stadtbühlpark wurde im letzten Jahr in eine Filiale von Lernenden umfunktioniert. Sie übernehmen alle Funktionen bis hin zur Filialleitung. Die Sana Fürstenland erhöhte den Mindestlohn merklich und gibt den Mitarbeitenden neu sechs Wochen Ferien. Auch der Walter Zoo erhöhte für die Mitarbeitenden die Ferientage. Die Brauerei Stadtbühl hält die Lohnschere tief und beteiligt die Angestellten am Gewinn.

Auf der ökologischen Ebene setzen fast alle Mitglieder Schwerpunkte. Dazu gehören Abfallvermin­derung und -trennung, Senkung des Ressourcen­ver­brauchs, Verwendung ökologisch sinnvoller Putzmittel, Reduk­tion von Food Waste, Bevorzugung saisonaler und regionaler Produkte, grösseres Angebot an vegetarischen, veganen und biologischen Speisen, Installation von PV-Anlagen und Energiesparmassnahmen. Zwei Beispiele: Das Restaurant zum alten Pflüegli baute kürzlich eine neue, energie­sparende Kühlanlage ein, startet mit der Isolierung der Gebäude­hülle und bietet in der FTTG-Aktionswoche im Mai ein veganes Menü an. Die Gossauer Regionalgruppe von  Boomerang Bags näht seit Jahren aus gebrauchten Stoffen Einkaufstaschen, welche in Gossauer Fachgeschäften zum Mitnehmen aufliegen und wieder zurückgebracht werden können.

Etwas weniger gewichten die Mitglieder die ökonomische Ebene. Trotzdem gibt es auch hier einige Beispiele. So wird in die Weiterbildung der Belegschaft investiert, eine hohe Kunden­zufriedenheit angestrebt oder der Betrieb mit Investitionen zukunftstauglich gemacht.

Sehr engagiert sind auch die Gossauer Schulen. Sie haben ihre eigene FTTG-Arbeitsgruppe, in welcher alle Schulhäuser, die Tagesstrukturen, das Facility Management und sogar das Schulpräsidium vertreten sind. Dank der guten Vernetzung werden getroffene Massnahmen umfassend und gut abgestützt umgesetzt. Nachhaltige Ziele werden in den Bereichen Bildung, Materialein­kauf, Ressourcenverbrauch, Entsorgen, Unterhalt und Verpflegung umgesetzt. Hier einige Beispiele: Beim Kochen im WHA-Unterricht und bei der Verpflegung an den Mittagstischen wird regionalen, saisonalen sowie Fair Trade Produkten der Vorzug gegeben und der Fleischkonsum reduziert. Gedruckt wird in erster Linie auf Recyclingpapier. Jedes Jahr nehmen Schulklassen oder ganze Schulhäuser an der FTTG-Aktionswoche teil. Klassen vom OZ Ro­sen­au kochten in der letztjährigen Aktionswoche mit Lebens­mitteln, die weggeworfen worden wären. Das Facility Management ermöglicht in den Schulhäusern eine konsequente Abfalltrennung und fördert auf den Schulanlagen die Biodiversität. Aktuell testet das FM chemiefreie Putzmittel. Das OZ Rosenau wird am 17. September die Auszeichnung Klimaschule von MYBLUEPLANET erhalten, welche ambitionierte Nachhaltig­keits­ziele voraussetzt. Dasselbe Ziel verfolgt das Gymnasium Friedberg. Unter dem Slogan «Nachhaltigkeit macht Schule» verfolgt es bereits seit zwei Jahren eine ganzheitliche Nachhaltigkeit. Die PHSG hat letzten Herbst ein Kompetenzzentrum für Nachhaltig­keit ins Leben gerufen, welches sich an den 17 Nachhaltigkeits­zielen der UNO orientiert.  Die Maitlisek hat ein Gartenbauteam ins Leben gerufen und wird an der Nachhaltigkeitsmeile vom Maimarkt selbstgezogene Setzlinge verkaufen. Seit zwei Jahren läuft an der Schule das Projekt Easy Bag, bei welchem Schülerinnen per Velo in Privathaushalten gemischt gefüllte Abfallsäcke abholen und der Sortierung zuführen.

Natürlich sind die erwähnten Massnahmen nicht allein das Verdienst von FTTG. Viele Mitglieder agieren von sich aus. Die Aufgabe von FTTG ist das Animieren, Vernetzen, Motivieren und Austauschen innerhalb der Mitglieder und das Sichtbarmachen, was alles passiert.